Die Orgel zu Simmershausen

 

 

Bei der Simmershäuser Orgel handelt es sich um ein romantisches Werk der Orgelbaufirma Kühn (Schmiedefeld). Sie wurde 1880/1881 unter Verwendung einiger Holzpfeifen (Pedal) aus dem Prospekt der Vorgängerorgel erbaut. Das frühere Instrument stammte aus der Werkstatt von Georg Caspar Schippel - aus dem Jahr 1711.

Der Prospekt war bereits 1824 durch Michael oder Heinrich Schmidt umgestaltet worden.

 

Die zweimanualige Orgel mit Pedal umfasst 14 Register:

 

Hauptwerk:

1) Principal 4'

2) Gedeckt 8'

3) Prinzipal 8'

4) Flöte 4'

 

 

Oberwerk:

Salicional 8'

 

 

 

Pedal:

Octavenbaß 8'

Subbaß 16'

 

Vacat

Pedalkoppel


Aus der Orgelgeschichte:

Aus dem Jahr 1711 ist ein Kaufvertrag zwischen der Kirchgemeinde Simmershausen und dem privilegierten Hoforgelmacher Georg Caspar Schippel für eine Orgel erhalten.

 

Zu wißen sei hiermit, daß heut endegesezten Dato, zusichern der Gemeinde Simmershaußen und dem Orgelmacher, Caspar Schippel in Fürstli. Geistli. Untergericht alhier, folgender Kaufcontract geschloßen wurden: Es verkaufet nemlich gedachter Orgelmacher Schippel besagter Gemeinde eine Orgel, davon das Gehäuß, Windladen und anders zwar alt, die Pfeifen aber neu umb gegoßen und 3 Bälge von neuen gemachet und alß ein neues tüchtiges Werck zu gewähren versprochen worden, auch in folgenden Registern bestehen soll, alß

 

1. einem neuen Subbaß von guten Holtz 16 Fuß, sambt dem darzugehörigen Pedal von großen C. bis ins c’.

2. einen Grobgedact von guten Holtz 8 Fuß.3. einem Kleingedact 4 Fuß von guten Metall4. einem Principal 2 Fuß von feinem Metall5. einer Quint 1 ½ Fuß vohn gutem Metall6. einer Mixtur incluplo von gutem Metall7. einer Windladen von alten guten Holtz mit Schleifen verfertigt und wohlverwahrt.8. ein Clavier so in folgenden Clavibg, alß: C, F, D, E, A, B, H, c bis c’’’ bestehet,

 

binnen Dato und 4. Wochen behörig zu liefern; Davor nun verspricht ob bemelte Gemeinde ihme Schippeln, fünf und fünfzig Rthlr, nebst einem Rthlr Tranckgeld und einem Kloben Flachß vor deßen Frau folgender gestalt, alß: die eine helfte mit besagten Trinckgeld und Flachß, sogleich, wenn die Orgel Würklich gesetzet ist, die andere Helfte aber nechst künftige Mich: 1711 ohnfehlbar zu bezahlen, hiernechst auch die Orgel auf ihre Costen abholen, nicht … mehr besagten Schippeln bey Sezung der selber mit nöthiger Cost und Lagerstädt versehen zu laßen, über dieß auch alle anderen Costen, so bey Befestigung dieser Orgel an Zimmermann- Schreiner- und anderer Arbeit aufgehen mögte, vor sich zu tragen; wie nun beederseits Contrahenten diesem allemalso beständig nach zukommen angelobet; Also ist hierüber dieser Contract zu Papier gebracht und unter des H. G. U. G. Unterschrift corroboriret und also wißendlich ausgestellet worden;

 

So geschehen Hildburghausen, den 15. April 1711

F. S. G. U. G.

das.