Die Orgel in der St.-Johanniskirche

 

Im Bericht von Friedrich Ernst Meister vom 22. Oktober 1726 über den Umbau der Schleusinger Johanniskirche heißt es:

„1726 Umsetzung der Johanniskirchenorgel von der Nordseite auf die Ostseite (über dem Altar) durch Niclaus Seber. Seeber verlangte einen beständigen Tagelöhner, der ihm auch zur Verfügung stehen sollte, wenn er am Werk in der Bürgerstube im Schlundhaus arbeitet ...“ Der prachtvolle Prospekt der Schleusinger Orgel ist noch original erhalten. Sie wurde von Nikolaus Seeber erbaut und war sein größtes bekanntes Werk.

 

1839 erfolgte ein Orgelneubau durch Orgelbauer Holland (Schmiedefeld) in das Barockgehäuse (Ostempore). 1872 folgte eine Reparatur. Nach einem Blitzschaden folgen 1882 erneut umfassende Reparaturen durch Theodor Kühn (Schmiedefeld). Für das Jahr 1894 baut Kühn ein neues Werk (II/36) unter Verwendung von vorhandenem Bestand. Dieses wird sein größtes und repräsentativstes Instrument.

1917 wird der Zinnprospekt abgeliefert (wie bei so vielen Orgeln in dieser Zeit), schon 1921 wird er durch Emil Kühn (Schleusingen) wieder ersetzt. 1941 kommt es durch Rudolf Kühn (Merseburg) zu einem Umbau mit Erweiterung auf III/49. 1992 erfuhr die Orgel Reparaturen durch Norbert Sperschneider (Weimar).

 

 

Im Jahr 2009 erbaut die Orgelwerkstatt Herbert Hey (Ostheim-Urspringen) unter Verwendung alten Pfeifenbestandes die Orgel neu.


Hauptwerk (I) C – g’’’

 

Bordun 16’

Principal 8’

Viola di Gamba 8’

Hohlflöte 8’

Bordun 8’

Octave 4’

Gemshorn 4’

Quinta 2 2/3’

Octave 2’

Kornett 5fach

Mixtur 4fach 2’

Trompete 8’


Oberwerk (III) C – g’’’

 

Gedackt 8’

Viola 8’

Principal 4’

Rohrflöte 4’

Octave 2

Quintlein 1 1/3’

Cymbel 4fach 1’

Holzkrummhorn 8’

Schwellwerk (II) C – g’’’

 

Quintatön 16’

Holzprincipal 8’

Salicional 8’

Vox coelestis 8’

Gedackt 8’

Flauto travers 4’

Fugara 4’

Nasard 2 2/3’

Flageolett 2’

Terz 1 3/5’

Harm. Progressia 2 2/3’

Oboe 8’


Pedalwerk C – f’

 

Subbass 16’

Principalbass 16’

Violonbass 16’

Quintbass 10 2/3’

Octave 8’

Bordun 8’

Octave 4’

Posaune 16’



Koppeln und Spielhilfen

- Manualkoppeln II 16/I, II 4’/I, III/I, II/I

- Pedalkoppeln III/P, II/P, I/P

- Superkoppel II 4’, Subkoppel II 16’, Superkoppel II 4’/P, Subkoppel II 16’/P

- Tremulant Oberwerk und Schwellwerk

- 3 freie Kombinationen

- Schweller für III. Manual

- Tutti

- Crescendowalze

 

Funktionsweise der mechanischen Schleifladenorgel



Einblicke

AUS DEN KIRCHENAKTEN



Der Vertrag mit Orgelbauer Johann Michael Holland aus dem Jahr 1820


Akten aus den Folgejahren

1824

1826

1827


1833

1835

1836

1838



1869

1872

1873

1879



Ausbau der Orgel während der Sanierungsarbeiten