(1650-nach 1721)
Christoph Crapp wurde vermutlich am 6. Januar 1650 in Eisfeld geboren. Diese Vermutung stützt sich auf die Taufeintragung des Eisfelder Taufbuches vom 7. Januar 1650, an dem Christoph Krapp als Sohn des Hans Krapp getauft wurde. In der Regel wurden die Neugeborenen in jener Zeit am Tag nach der Geburt getauft.
Als Orgelbauer hatte Crapp seine Werkstätten sowohl in Eisfeld und Hildburghausen, später aber auch in Ummerstadt.
Die erste bislang bekannte Tätigkeit des Orgelbauers liegt in den Jahren 1672/73. In dieser Zeit nahm er Reparatur- und Umbauarbeiten an der Orgel in der evang. Kirche zu Meeder vor. Außerdem baute er ein Pedalwerk ein. Bei diesen Arbeiten wurde auch Georg Caspar Schippel genannt.
Der nächste Hinweis auf sein Schaffen ist 6 Jahre später zu finden. 1678 führte er Reparaturarbeiten an der Orgel in der Moritzkirche zu Coburg durch und musste dorthin vier neue Blasebälge liefern. 1682 erbaute Krapp seine erste bekannte Orgel in Sachsendorf, einem Ortsteil des heutigen Ortes Sachsenbrunn. Diese Orgel hatte 8 Register und kostete 136 Gulden.
1696 erbaute er - gemeinsam mit seinem Vetter Georg Caspar Schippel - eine einmanualige Orgel mit Pedal für die Hospitalkirche in Schleusingen, die 1801 nach Krölpa bei Pößneck umgesetzt wurde. Mit diesem Instrument reiht sich Krapp deutlich in die Orgelbautradition des Grabfeldes ein. So ist der Prospektaufbau (in der Mitte ein Rundturm, daneben je ein Flachfeld gefolgt von je einem Spitzturm - links und rechts außen steht ein Harfenfeld mit imitierten Holzpfeifen) zu dem der Orgelbauer Caspar Schippel und Nikolaus Seeber nahezu identisch.
Da Krapp neben Johann Schröder aus Themar wohl die älteren bekannten Orgelbauer der dortigen Gegend in jener Zeit waren, dürften Schippel und Seeber diese Bauweise übernommen haben.
1717 kommt in der Gemeinde Gleichenberg, dem heutigen Gleichamberg, der Wunsch nach einer neuen und größeren Orgel auf. Für eine mögliche Ausführung waren die Orgelbauer Nikolaus Seeber und Christoph Krapp im Gespräch. Wer aber von beiden nun diesen Auftrag bekam, geht aus der momentan bekannten Aktenlage nicht hervor. Aus einem in Römhild verfassten Schriftstück vom 19. Februar 1718 kann man lesen, daß Christoph Krapp, Orgelmacher von Ummerstadt, den Schneidermeister Eraßmus Franck bat, als Bürge bei dem Gleichenberger Vorhaben aufzutreten. Da Franck die Bürgschaft übernahm, ist es möglich, dass Krapp den Auftrag bekam und auch ausführte.
Letzte Aktivität Christoph Krapps ist wohl eine Reparatur im Jahre 1721 in Weidramsdorf gewesen.
Ungeklärt ist noch der Zusammenhang mit Johann Christoph Krapp (evtl. aus Erfurt), der in Ansbach ansässig war und etwa zwischen 1710 und 1740 gewirkt hat. Er starb möglicherweise zwischen 1752 und 161 in Nürnberg. Es deutet manches darauf hin, dass Johann Christoph der Sohn Christoph Krapps war. Dieser hatte wahrscheinlich keine Privilegierung. Dokumentiert sind für ihn folgende Arbeiten:
1710 Dietfurt
Eckersmühlen
1715 Dittenheim
1716/18 Ansbach Stadtkirche
1719 Windsbach (oder 1717)
1720 Ansbach, Johannis
1721 Leutershausen
1731 Laubenzedel
Der Prospektaufbau zeigt deutlich die Art des Orgelwerkes an. In den meisten Fällen sind in der Mitte des Prospektes 5 Pfeifenfelder, in denen die Pfeifen des Register Principal 4' stehen. Daran anschließend stehen zwei Pedaltürme mit hölzernen Pfeifenimitationen, die die Blende der eigentlich dahinter befindlichen Holzpfeifen des Pedalregisters Principalbaß 8' sind. Seeber baute also oft Orgeln mit einem Manual und selbständigem Pedal.
Der Ursprung dafür ist sicher in der Tradition der privilegierten Orgelmacher zu Sachsen-Hildburghausen zu suchen, denn sein Vorgänger Georg Caspar Schippel hat seine Orgeln fast genauso erstellt.
Wann und wo Christoph Krapp gestorben ist, konnte noch nicht ermittelt werden.
Vom 18. Mai 1687 ist eine Vereinbarung zwischen der Gemeinde Meuselbach und Orgelmacher Zacharias Krapp erhalten. Sie bestätigt Zahlungen für eine Orgel sowie deren Disposition.
1. Principal 4 Fuß von guten Zin
2. Quindaten 8 Fuß von Metall
3. Grobgedackt 8 Fuß von Metall
4. Octav 2 Fuß von Metall
5. Zimbel 1fach von Metall
6. Regal 8 Fuß von Metall
7. Tremulant, Stern
8. darbey ein Pedal: absonderlich darzu anzuhengen
9. Zween Blaßbälge darzu, welche er mit herein gibt,
10. daß Gehäuß in 3.
11. so will er die Arbeit allhiero verfertigen, und darzu schaffen, Zin, Bley, Läder, Leim, Drat, ... und sich selbst darbey verkösten.
12. so will die Gemeine, die Breter, zum Gehäuß, Holz zur Windladen, Schmidt und Zimmer Mannes Arbeit darzu schaffen, auch ... Stuben und Lager geben,
13. so will die Gemeine den Orgel Macher das Werck ...
Namensvarianten sind Crapp, Grapp, Krapf